Kostengliederungen als Basis für das Kostenmanagement

bis zu 5 Kostengliederungen pro Projekt. bis zu 10 Kostengliederungen pro Projekt.

Eine Kostengliederung ist eine Struktur, nach der die Gesamtkosten einer Baumaßnahme in Kostengruppen unterteilt ausgewertet werden. Kostengliederungen bilden damit eine Basis für das Kostenmanagement.

Alle nach einer bestimmten Logik direkt zusammengehörigen Kosten werden zu einer Kostengruppe (KG) zusammengerechnet. Mehrere Kostengruppen können hierarchisch addiert einen Wert für eine zusammenfassende Kostengruppe liefern. Die Kostengruppen innerhalb der Kostengliederungen sind zur eindeutigen Identifizierung nummeriert.

Die Verwendung von Kostengliederungen hat den Vorteil, dass Sie Kosten aus verschiedenen Quellen über bestimmte zeitliche Phasen hinweg vergleichen können. So etwas macht man auch bei der klassischen Geschäfts-Buchhaltung: man kann bestimmte Kosten, beispielsweise die Kfz-Kosten oder Kosten für Büromaterial aus verschiedenen Geschäftsjahren vergleichen, weil über die Jahre hinweg immer dasselbe Konto in der Buchhaltung für diese Kosten verwendet wird. Bei einem Bauprojekt sind die Werte, die man vergleichen möchte, über die Projektphasen verteilt: Kostenschätzung (auf Basis der Kostengliederungen, nach der Bauteil-Methode oder auf Basis der LV-Struktur), Leistungsverzeichnis der Ausschreibung, Aufträge und schließlich die Aufmaßprüfung für die Rechnungsfreigabe. Das 'Konto' der Buchhaltung entspricht der 'Kostengruppe' in der Kostengliederung.

Kostengliederungen verwenden Sie immer dann, wenn Sie parallel zur gewerkeorientierten Auswertung der Kosten eine weitere Kostenlogik abbilden möchten oder müssen. Die Kosten werden 'umsortiert' ausgewertet - automatisch, anhand Ihrer Zuweisungen der Positionen (bzw. Mengen) zu Kostengruppen.

Öffentliches oder privates Bauvorhaben?

Bei Öffentlichen Bauvorhaben nach Vorgaben von VHB/VOB ist meist die Verwendung der DIN 276 oder einer anderen geeigneten Kostengliederung vorgeschrieben. Nach dieser Kostengliederung müssen Sie die Kosten über den Projektverlauf hinweg auswerten und kontrollieren. Bei privaten Bauvorhaben ist die Verwendung von Kostengliederungen in der Regel optional bzw. von den vertraglichen Vereinbarungen abhängig.

Systemvorlagen und Standardkostengliederungen

ORCA AVA stellt verschiedene Systemvorlagen für Kostengliederungen zur Verfügung. Eine Systemvorlage beinhaltet jeweils 5 oder 10 verschiedene Kostengliederungen. Für den Hochbau sind beispielsweise typische Kostengliederungen die DIN 276 (2008), DIN 276 (1981) und die Leistungsbereiche nach StLB. Sie können auch eigene Systemvorlagen anlegen oder eine vorhandene ändern.

Eine der Systemvorlagen ist als Vorbelegung für neue Projekte und Bibliotheken festgelegt: ORCA-Button Einstellungen Plus-/Minus-Schaltflächen (3) Kostengliederung btn-template Standardkostengliederung. Beim Anlegen eines neuen Projektes können Sie wählen, ob Sie die als Standardkostengliederung definierte Systemvorlage oder die Kostengliederungen eines bestehenden Projektes übernehmen. Im Projekt können Sie noch Anpassungen an den Kostengliederungen vornehmen.

Neu ab Version 23: In der Standardkostengliederung für neue Projekte ist die DIN 276-2018 enthalten.

Freie Kontenrahmen für eigene Kostenauswertungen

Neben den mitgelieferten, vorbelegten Kostengliederungen stellt ORCA AVA weitere Kostengliederungen mit der neutralen Bezeichnung Kontenrahmen zur Verfügung. Die Kontenrahmen können Sie frei benennen und für eigene Kostenauswertungen nutzen, beispielsweise Auswertung nach Kostenträger oder Bauabschnitten.

Überlegen und entscheiden Sie möglichst frühzeitig, nach welchen Kriterien Ihr Projekt ausgewertet wird und hinterlegen Sie die benötigten Kostengliederungen.

Projekttabellen Kostengliederung

Im Projektbereich Projektstammdaten sind alle Kostengliederungen für dieses Projekt hinterlegt, mit den definierten Kostengruppen (KGs) und ihrer Summen-Struktur.

Hier verwalten Sie die Kostengliederungen zum Projekt: Sie können die hierarchische Struktur der vorbelegten Kostengliederungen anzeigen und bearbeiten sowie eigene freie Kostengliederungen mit KGs anlegen.

  • Die Projekttabellen Kostengliederung enthalten selbst keine Geldwerte! Im Projektbereich Kostenschätzung/-berechnung können Sie Schätzwerte (Geldwerte) auf Basis der Kostengliederungen erfassen.
  • Für eine Auswertung nach Kostengruppen innerhalb der Kostengliederungen - z.B. nach DIN 276, StLB-Gewerken, Bauabschnitten oder Förderungsfähig - werden Sie später in den anderen Projekttabellen (LV, AUF, AMP, ...) jeder Position und/oder Teilmenge einer Position eine Kostengruppe zuordnen.
  • Nur eine Kostengliederung, die eine explizite Bezeichnung besitzt, können Sie in den anderen Projekttabellen für die Zuordnung der Kosten zu Kostengruppen verwenden.

Workflow

  • Standardkostengliederung als Vorbelegung auswählen

    Beim Anlegen eines neuen Projektes können Sie die Standardkostengliederung aus den Systemvorlagen oder die Kostengliederung eines bestehenden Projektes übernehmen.

  • Eigene Kostengliederungen bearbeiten
    • Bezeichnung nach projektspezifischen Erfordernissen vergeben
    • Struktur der Kostengruppen definieren:

      Gliederungspunkte mit Kostengruppen und Bezeichnung neu anlegen
      oder
      Vorhandene Kostengliederungen komplett oder teilweise kopieren, z.B. aus Systemvorlagen oder aus anderen Projekten

Sie verwenden die Kostengliederungen in den anderen Projekttabellen, z.B. für

  • die Zuordnung von Kostengruppen zu einer gesamten Position, z.B. in Dialogen Eigenschaften: Position/Weiteres oder in den Tabellenspalten KG bis KG5/10.
  • das 'Mengensplitting' (Kostensplitting) - Sie können Teilmengen einer Position anteilig zu verschiedenen Kostengruppen (z.B. Mauerwerk für 'tragende' und 'nichttragende Innenwände') zuordnen: in Dialogen Eigenschaften: Position/Menge oder in der Tabelle Mengenermittlung.
  • eine auf Kostengliederungen basierte Kostenschätzung/-berechnung. Dort können Sie Ihre Schätzkosten für die einzelnen Kostengliederungen verfolgen.
  • KG-Auswertungen

 

Ausgabe In allen Tabellen, in denen Sie KGs zuordnen können, erhalten Sie die Auswertungen über Ausgabe (Drucken bzw. Seitenansicht). Wählen Sie auf der Registerkarte Kostengruppen die Kostengliederung, nach der Sie auswerten möchten.

  • die Zuordnung von Kostengruppen in der Tabelle Mengen
  • den Vergleich der aktuellen Werte der einzelnen Leistungsphasen bis zur Aufmaßprüfung (mit Prognose) in Kostenstand - Kostengliederungen
  • das Archivieren von Kostenständen in Kostenstand -Fixierte Kostenstände

 
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