Prognose

Die Prognose zeigt an, wie sich die Werte der einzelnen OZ und somit die Gesamtprojektsumme entwickeln könnten.
Als Quelle können alle Tabellen mit einer LV-Struktur herangezogen werden: Gewerkeschätzung, Leistungsverzeichnisse, Aufträge, Aufmaßprüfung und Rechnungsfreigabe.

Wichtig für die Aussagekraft der Prognose ist, dass ...

  • über die Leistungsphasen hinweg nur gleiche Leistungen verglichen werden
  • nur tatsächlich realisierte Leistungen berücksichtigt werden

Wie kommt der Wert der Prognose zustande?

Verschiedene Regeln ergeben einen Algorithmus zur automatischen Ermittlung der Prognosewerte. Die Prognose basiert auf den Ordnungszahlen (OZ), die in den Quelltabellen vorhanden sind.

Bei der Ermittlung der Prognosewerte wird zuerst geprüft, ob zu einer OZ Werte aus mehreren Tabellen vorhanden sind. Als erste Quellen werden die Tabellen Gewerkeschätzung, Leistungsverzeichnisse und Aufträge herangezogen - also geschätzte, ausgeschriebene und später beauftragte Werte. Sobald zu einer OZ Werte aus einer späteren Projektphase vorliegen, werden diese Werte als Quelle für die Prognose verwendet, d. h. LV statt GWS und später AUF statt LV.

ORCA AVA verknüpft intern Aufträge, die Sie mit der Funktion Neuer Auftrag aus Angeboten anlegen, mit den LVs mit gleicher OZ, auch wenn Sie die Aufträge losweise vergeben. Nur bei OZs mit verknüpften LV und AUF werden für die Ermittlung der Prognose die Werte aus LV und AUF verglichen. Andernfalls werden - trotz gleicher OZ - zwei Prognosewerte gebildet. In gewissem Umfang kann man die Verbindung von LV und Auftrag bearbeiten.

Im weiteren Projektverlauf werden dann Werte aus Aufmaßprüfung und Rechnungsfreigabe mit den Werten aus AUF verglichen und daraus die Prognose nach den definierten Regeln ermittelt. Grundsätzlich wird (vorsichtshalber) für die Prognose immer der höchste zu erwartende Wert verwendet.

Wichtige Werte in der Prognose

Der Wert PRG.Gesamt zeigt für jede OZ die Prognose bezogen auf den aktuellen Leistungsstand im Projekt. Dargestellt sind Nettobeträge, ohne Berücksichtigung von Abzügen der Rechnungsfreigabe und Abzügen aus Vertragsbedingungen. Die Auf-/Abschläge, die Sie direkt in den Eigenschaften: Auftrag eintragen können, sind berücksichtigt.

Im Wert PRG.Unbereinigt dagegen sind die Auf-/Abschläge nicht berücksichtigt.

Der Wert PRG.Brutto nach Abzügen errechnet eine Zahlungsprognose auf Basis der Rechnungsfreigaben. Für Werte, zu denen noch keine Rechnungsfreigabe existiert, z.B. Werte aus Aufträgen, LV oder Gewerkeschätzungen, werden voraussichtliche Abzüge auf Basis der Vertragsbedingungen aus den Standardeinstellungen: Aufträge (AUF) bzw. Leistungsverzeichnisse (LV) und Gewerkeschätzung (GWS) ermittelt.

Mehr- und Mindermengen

In der Praxis kommt es bei der Aufmaßprüfung immer wieder zu Mehr- oder Mindermengen bezogen auf die beauftragten Mengen. Kostenüber-/unterschreitungen, die aus dem Vergleich der Prognose mit dem Auftragswert oder wahlweise mit der Kostenvorgabe resultieren, sehen Sie im Kostenstand – Gewerke in der Tabelle Abweichungen.

  • Bei Mehrmengen erhöht sich automatisch die Prognose.
  • Bei Mindermengen wird die Prognose nur dann reduziert, wenn Sie die Aufmaßprüfung als abgeschlossen kennzeichnen. Der Kostenstand zeigt eine negative Prognose-Abweichung bei der betroffenen Leistung.

Mehr- oder Mindermengen, die durch einen Nachtrag beauftragt werden, führen nie zu Abweichungen in der Prognose. Auftragssumme und Prognose ändern sich im gleichen Umfang.

Sie können Mehrmengen, die nicht beauftragt sind, von denen Sie aber wissen, dass sie entstehen werden, schon vorab selbst in die Prognose einbeziehen: Ändern Sie dazu manuell die Prognosemenge in der Aufmaßprüfung (Quelle = MAN). Die PRG.Abweichung wird dann ausgewiesen.

Prognose zu hoch oder zu niedrig? Prognose bewerten

Häufig kommt es im Projektverlauf zu Änderungen in der Zusammenstellung einzelner LVs und/oder im Leistungsumfang. Dadurch ergeben sich Änderungen in der OZ-Struktur über die Projektphasen hinweg. ORCA AVA kann bei der Ermittlung der Prognose weder die Richtigkeit der Daten prüfen, noch deren tatsächliche Relevanz bewerten.

  • Prüfen und beurteilen Sie, mit Ihrem Wissen zur individuellen Projektentwicklung, die automatisch ermittelten Prognosen!
  • Nutzen Sie die Meldungen des Protokolls zur Analyse der Daten sowie die verfügbaren Möglichkeiten, selbst auf die Ermittlung der Prognose einzuwirken.

Beim Aktualisieren des Kostenstand - Gewerke können Sie über Optionen steuern, welche Quelltabellen und welche Gliederungsebenen Sie in die Ermittlung der Prognose einbeziehen. Durch Setzen verschiedener Einstellungen und wiederholte Aktualisierung der Prognose sehen Sie schnell, welchen Einfluss einzelne Tabellen, Einträge oder Werte auf die Prognose haben. So können Sie auch den Detaillierungsgrad der Prognose an die im Projekt vorhandene LV-Struktur anpassen. Die Einstellungen bleiben solange projektspezifisch gespeichert, bis Sie in einer künftigen Aktualisierung andere Einstellungen vornehmen.

TIPP

Die Funktionen in Suchen & Prüfen in den einzelnen Projekttabellen sind auch Hilfsmittel für die Beurteilung von gewerkeorientiertem Kostenstand und Prognose. Beispielsweise können Sie auffällige Datenkonstellationen in der Aufmaßprüfung finden, beispielsweise Positionen deren Prognose höher ist, als der beauftragte Wert.

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