Einstellen der Gliederung im LV

Ein Leistungsverzeichnis (LV) ist eine gegliederte Beschreibung von Leistungen. Bereits beim Anlegen der LVs ist es wichtig, sich Gedanken über die LV-Gliederung zu machen. Insbesondere für den Datenaustausch sind verschiedene Vorgaben und Einschränkungen zu beachten, abhängig vom Format (GAEB oder ÖNORM ) und von den Möglichkeiten des Empfängers.

Zusammenhang LV-Struktur in der Tabelle und Gliederungseinstellungen

Mit ORCA AVA können Sie die LV in der Tabelle grundsätzlich frei strukturieren. Sie können sehr viele Gliederungsebenen ineinander verschachteln, einzelne Gliederungspunkte innerhalb eines LV unterschiedlich tief gliedern und die Ordnungszahlen (OZ) zu den Einträgen beliebig manuell eintragen.

ORCA AVA wird mit Voreinstellungen für die LV-Gliederung ausgeliefert. Dies erleichtert Ihnen zum einen die LV-Erstellung und zum anderen den reibungslosen Datenaustausch.

Die Gliederungseinstellungen sind als Standardeinstellung auf der incon-projekte - klein Projektebene hinterlegt. Diese Standardwerte werden als Vorbelegung für alle neu erstellten LVs in einer Tabelle verwendet. Die Einstellungen definieren:

  • Bezeichnung/Art der Gliederungsebene

    Die definierten Begriffe werden automatisch in der Tabelle in die Spalte Art übernommen. Das erleichtert die Übersicht. Die Begriffe erscheinen auch in den (Druck-)Ausgaben.

  • Länge und Schrittweite für die Nummerierung

    Im Zusammenspiel mit der aktivierten Funktion Extras | Positionen automatisch nummerieren werden die OZ beim Anlegen des Eintrags entsprechend der Einstellung automatisch gebildet. Sie ersparen sich die manuelle Eingabe der Nummern.

  • Anzahl der Gliederungsebenen

    Die LV-Struktur in der Tabelle wird nicht automatisch mit der Einstellung einer bestimmten Gliederungstiefe synchronisiert. Sie können innerhalb der Tabellen die LV-Struktur weiterhin frei anlegen. Dies hat z. B. den Vorteil, dass Sie in der Entstehungsphase der LVs die Gliederungspunkte an beliebige Stellen kopieren und verschieben können, ohne ständig mit Einschränkungen konfrontiert zu werden.

    Die definierte Anzahl der Gliederungsebenen ist aber beispielsweise für den Datenaustausch wichtig: In diesem Fall muss die Einstellung der Gliederung im LV für den Export mit der tatsächlichen Struktur des LV in der Tabelle übereinstimmen.

Gliederungseinstellungen selbst festlegen

Die Einstellungen der Gliederung können Sie an Ihre individuellen Anforderungen anpassen.

Die Gliederungseinstellungen können Sie in den Standardeinstellungen der Tabelle für neue LVs vordefinieren.

p-auf-Standardeinstellung

Sie erreichen diese Standardeinstellung als Eigenschaft der Projektbezeichnung, beispielsweise für LVs Standardeinstellungen: Leistungsverzeichnisse.

Dort finden Sie die Schaltfläche Gliederung zum Öffnen des Eingabedialogs.

Sie sollten die Gliederungseinstellungen der Tabelle ändern, bevor Sie Einträge anlegen. Alle Änderungen in den Standardeinstellungen wirken sich nur auf LVs aus, die Sie anschließend anlegen!

Die Einstellungen einzelner LVs ändern Sie wenn nötig über Eigenschaften: LV.

Bei LVs vom Typ ÖNORM sind die meisten Angaben für die Gliederung von der Norm fest vorgegeben. Mit der Wahl des LV-Typs ÖNORM A2063 oder B2063 erhalten Sie in ORCA AVA die passende Gliederungseinstellung. Im wesentlichen können Sie noch die Gliederungstiefe und die Schrittweite der Nummerierung ändern.

Bei LVs vom Typ GAEB sind für den Datenaustausch je nach Format verschiedene Vorgaben zu beachten, z. B. bezüglich der erlaubten Zeichen und Anzahl der Stellen. Wenn Sie Leistungsverzeichnisse auf e-Vergabe-Plattformen veröffentlichen möchten, sind vielleicht andere Einstellungen nötig, als beim Datenaustausch mit anderen Planern oder bei der Übergabe von Mengenermittlungen. Die Gliederungseinstellungen können Sie:

  • selbst im Dialog Einstellungen manuell festlegen
  • vom Assistenten passend zu Ihren Anforderungen, z. B. für e-Vergabe, vorschlagen lassen

INFO

Wenn Sie LVs aus einer anderen Tabelle kopieren, werden die Gliederungseinstellungen mit übernommen.

LV-Gliederungsregeln für GAEB und ÖNORM

Typ

ÖNORM A2063

ÖNORM B2063

GAEB

LV

LV: 2 Ziffern

LV: 2 Ziffern

LV: Ziffern s.u.

Unter-

gliederung

[möglich]

gebräuchlich

[HG: 2 Ziffern]

[OG: 2 Ziffern]

LG: 2 Ziffern

ULG: 2 Ziffern

[HG: 2 Ziffern]

[OG: 2 Ziffern]

LG: 2 Ziffern

ULG1: 1 Ziffern

[ULG2 1 Ziffer]

max. 4 Ebenen (inkl. LV):

[Abschnitt: Ziffern s.u.]

[Los, ...: Ziffern s.u.]

Titel: Ziffern s.u.

Position

Position 2 Ziffern

Index 1 Stelle

'Grundtexte' haben keinen Index; Index kann, wenn von einem Grundtext abhängig, alphanumerisch sein (01A - keine Umlaute), sonst immer numerisch (020).

Position 2 Ziffern

Index 1 Stelle

'Grundtexte' haben keinen Index; Index kann, wenn von einem Grundtext abhängig, alphanumerisch sein (01A - keine Umlaute), sonst immer numerisch (020).

Position: max. 5 Ziffern

Index: 1 Stelle möglich

 

Alle Ordnungszahlen werden mit führenden Nullen auf die Gesamtziffernzahl gefüllt.

Max. 12 Stellen für die gesamte OZ.

Alle Ordnungszahlen werden mit führenden Nullen auf die Gesamtziffernzahl gefüllt.

Max. 12 Stellen für die gesamte OZ.

max. 9 Stellen/GAEB 1990 und 14 Stellen GAEB 2000 für Gliederung mit
Position und Index

Gliederungseinstellungen in Bibliotheken

In ORCA Icon Bibliotheken Bibliotheken profitieren Sie sowohl von der Bezeichnung der Ebenen als auch von der automatischen Nummerierung der OZ. Durch Auswahl einer größeren Schrittweite können Sie Datenbanken 'luftig' nummerieren. So können Sie später Positionen oder Gliederungspunkte in eine vorhandene Reihenfolge einschieben, ohne die bestehende Nummerierung zu verändern - Stichwort Quellverweis.

Datenaustausch testen!

Wenn Sie öfter mit denselben Partnern einen Datenaustausch planen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, im Vorfeld eine Übergabedatei mit Musterdaten zu übergeben (Pilotprojekt bzw. Pilottest). Testen Sie verschiedene Schnittstellen und Austauschphasen. Lassen Sie sich die Daten, die Ihr Datenaustauschpartner von Ihnen erhalten und eingelesen hat, auch wieder von ihm ausgeben. Wenn Sie diese Datei dann wieder in Ihre ORCA AVA einlesen und alle Daten sind 'wieder da' und sehen auch so aus, wie Sie sich das vorstellen, dann können Sie sicher sein, dass der Datenaustausch funktioniert.
Wenn nicht alle Daten wieder zurückkommen, sollten Sie nachforschen, wo die Daten abgeblieben sind...

Nutzen Sie den Kostenstand - Gewerke?

Bedenken Sie für ein durchgängiges Kostenmanagement:

Der nach Gewerken gegliederte Kostenstand basiert auf den Ordnungszahlen. Wenn Sie in den Tabellen GWS, LV und/oder AUF unterschiedliche Gliederungsstrukturen benutzen, so ist keine direkte Vergleichbarkeit für die Ermittlung der Prognose gegeben. In die Prognose könnten dann Leistungen zusätzlich durch 'höherwertige' Werte eingehen. Nur Sie wissen beispielsweise, dass Ihre Gewerkeschätzung '10 Dachstuhl' in das Leistungsverzeichnis '13 Zimmerer- und Holzbauarbeiten' eingeht und dass nicht beide Werte in die Prognose eingehen dürfen.

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