Abweichungen

Mit Abweichungen sind die Kostenüber-/unterschreitungen im Kostenstand - Gewerke gemeint, die aus dem Vergleich der Prognose mit dem Auftragswert oder wahlweise mit der Kostenvorgabe resultieren.

ORCA AVA geht zunächst davon aus, dass zuerst geschätzte und später beauftragte Werte die Prognose liefern. Auf die Prognosewerte aus den Aufträgen sollten die Projektkosten theoretisch zulaufen. Die Praxis zeigt aber, dass im Projektverlauf nach der Beauftragung Abweichungen, also Mehr-/Minderkosten entstehen können.

Im gewerkeorientierten Kostenstand können Sie zwei verschiedene Arten von Abweichungen der Prognose anzeigen lassen:

  • PRG.Abweichung

    Wenn Werte sowohl aus AUF als auch aus AMP oder REC vorhanden sind, werden vorhandene Abweichungen der Prognose (aus AMP bzw. REC) zu den Aufträgen angezeigt.

  • KV.Abweichung

    Wenn Sie beispielsweise die GWS als Kostenvorgabe definieren, können bereits das LV oder der Auftrag eine mögliche Abweichung bei den Projekt-Gesamtkosten verursachen - ohne dass es schon Werte aus der Rechnungsfreigabe gibt. Sie können dadurch früher auf eventuelle Kostenüberschreitungen aufmerksam werden und gegensteuern.

Solange weder ein Auftrag noch eine Kostenvorgabe vorhanden bzw. definiert ist, gibt es nach dieser Logik keine Abweichung: Der Wert aus LV oder Gewerkeschätzung stellt immer gleichzeitig die Prognose dar.

Eine positive Abweichung wird dann angezeigt, wenn ein Auftragswert oder eine Kostenvorgabe vorhanden ist und durch einen (höheren) Wert in einer nachfolgenden Projektphase überschritten wird. Positive Abweichungen sind also Mehrkosten.

Eine negative Abweichung entsteht beispielsweise durch eine Schlussrechnung, die niedriger ist als der Auftragswert oder durch einen Auftragswert, der unter der von Ihnen definierten Kostenvorgabe bleibt. Negative Abweichungen sind also Minderkosten.

Pauschale Regie-/Nachtragsrechnungen ohne Aufmaßprüfung werden immer als Abweichung betrachtet.

Nachträge in der Tabelle Aufträge werden nicht als Abweichung betrachtet, da diese Nachträge ja beauftragt sind.

Wie detailliert Abweichungen ermittelt werden können, hängt davon ab, ob Sie die Aufmaßprüfung verwenden:

  • Bei Aufträgen, die Sie ohne Aufmaßprüfung abrechnen, bleibt es bei einem reinen Vergleich der Auftragssumme und dem erreichten Wert in der Rechnungsfreigabe - auf oberster Ebene der OZ.
  • Bei Aufträgen, die Sie mit Aufmaßprüfung abrechnen,können die Prognosewerte positionsgenau verglichen werden.
    Die Abweichung auf oberster Gliederungsebene entsteht dann als Addition der untergeordneten Werte.

Auch wenn Sie in den verschiedenen Leistungsphasen mit unterschiedlicher Gliederungstiefe arbeiten, reduziert das die Aussagekraft im Kostenstand - Gewerke: Sie sehen Abweichungen dann nur in übergeordneten Gliederungsebenen, die in allen Leistungsphasen vorhanden sind, nicht aber bei Positionen oder Mengen.

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